Seit uralten Zeiten führte der Fußweg von Walle zur Kirche nach Groß Schwülper durch die Schunterwiesen. Am Nordrand, gleich unterhalb des Dorfes, führte der "Steg" über die Schunter. Es handelte sich um eine reine Holzkonstruktion. Zwei zusammengekoppelte Baumstämme bildeten zusammen mit den Auflagern an den Ufern das Tragwerk und überspannten die Schunterbreite von ungefähr 6 Metern.
Eine tiefgreifende Veränderung der Flussaue nördlich und östlich von Walle zog der Schunterausbau (1958-1959) nach sich. Um die Fließlänge der Schunter von Harxbüttel bis zur Mündung bei Walle zu verkürzen, wurde ein völlig neues Flussbett geschaffen. Der alte, bis dahin naturbelassene Flusslauf mit zahlreichen Schleifen und Bögen, der bis an die Grundstücke des alten Dorfes heranreichte, wurde mit dem beim Aushub der „neuen Schunter“ gewonnenen Boden verfüllt und eingeebnet. Die landschaftlich reizvolle Begrenzung des alten Dorfes durch die Schunter mit ihren malerischen Kopfweiden an den Ufern, ging dabei verloren. Der alte Holzsteg über die Schunter wurde abgebrochen und 50 Meter weiter nördlich durch eine Betonbrücke ersetzt. Wegen ihrer Bogenform wird sie im Volksmund auch „Katzenbrücke“ genannt.
Steg bis 1958 Foto: Archiv Jürgen Gartung |
Katzenbrücke ab 1959 Foto: Jürgen Gartung |