In dem unmittelbar vor seinem Tode am 19. Mai 1218 verfassten Testament schenkte Kaiser Otto IV dem Stift St. Blasius in Braunschweig zahlreiche Ländereien, darunter auch den Ort Honrode, eine Siedlung auf einer niedrigen sandigen Anhöhe am rechten Okerufer zwischen dem heutigen Walle und Veltenhof. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurden die Honroder Bauern nach Scheverlingenburg (Walle) umgesiedelt und bewirtschafteten von dort aus die Flur der Wüstung Honrode.

Wie Walle lag auch Honrode auf einer Sanddüne östlich der Oker. Da es sich hier ebenfalls um Sand handelte, der wegen seiner Körnung und Konsistenz sehr gut als Mauermörtel geeignet war, wurde er zwischen 1980 und 1990 abgebaut. Die heute an der Stelle vorhandene ebene Fläche liegt etwa vier Meter unter der ursprünglichen Geländefläche, auf der die Häuser von Honrode standen. Beim Sandabbau fand der Waller Hobby-Archäologe Gisbert Hauer Skelettreste vom früheren Friedhof, Ziegelreste der früheren Bauten und zahlreiche Tonscherben. Letztere wurden dem Museum in Gifhorn übergeben und können dort besichtigt werden. 

15 Honrode Kirchenkuhle Kopie

Kirchenkuhle
Foto: Jürgen Gartung

Soweit die offizielle Geschichtsschreibung. Nur noch wenige Eingeweihte aber wissen um die wahre Geschichte dieses sagenumwobenen Ortes. Danach war der Herrgott über das frevelhafte Treiben der Honroder so erzürnt, dass er den Ort zerstörte und die Kirche in einem tiefen Loch versenkte, das sich allmählich mit Wasser füllte, die heutige Kirchenkuhle. Alte Waller konnte man in früheren Tagen noch von dumpfen Glockenschlägen raunen hören, die zu mitternächtlicher Stunde aus der Tiefe des geheimnisvollen Gewässers emporstiegen.
Nicht ganz auszuschließen ist jedoch, dass sich diese Wahrnehmungen vor allem nach einem ausgiebigen Besuch des Stiftskrugs einstellten. 

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